Boykottkampagne gegen Israel und ihre zweifelhaften Hintergründe

Boycott 1933 001Vortrag von Alex Feuerherdt (Publizist aus Köln)

Donnerstag, 23.Juni 2016, 19.30 Uhr

an der Carl von Ossietzky-Universität, Gebäude A10, Hörsaal F

Israel ist nicht nur immer wieder terroristischen Angriffen durch islamistische Organisationen wie die Hamas und den islamischen Dchihad ausgesetzt, sondern wird zunehmend auch mit Kampagnen zu seiner Dämonisierung und Delegitimierung konfrontiert. So fordert beispielsweise die weltweit agierende Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) einen umfassenden Boykott des jüdischen Staates sowie Kapitalabzug, Embargos und Zwangsmaßnamen gegen Israel – auf wirtschaftlichem, politischem, akademischem und künstlerischem Gebiet. Sie gibt dabei vor, für die Menschenrechte einzutreten, hat jedoch nicht weniger zum Ziel als die „Befreiung ganz Palästinas“, das heißt eine Kein-Staat-Israel-Lösung. Die Aktivisten dieser Bewegung sind gut vernetzt und verfügen über Einfluss, der bis in wichtige Nichtregierungs- und Menschenrechtsorganisationen sowie in Gremien der Vereinten Nationen hinein reicht. In der Öffentlichkeit und den Hochschulen sind sie  ebenfalls äußerst präsent, vor allem in Großbritannien und den USA. Die EU-Kommission hat ihnen unlängst sogar einen ihrer größten Wünsche erfüllt, indem sie eine besondere Kennzeichnungspflicht für Produkte israelischer Firmen beschloss, die ihren Standort im Westjordanland, in Ostjerusalem oder auf den Golanhöhen haben. Es ist dies die Vorstufe zu einem offenen Boykott. Auch in Oldenburg versucht sich die BDS-Bewegung in jüngster Zeit auszubreiten. So wollten Anhänger im Mai zwei Werbeveranstaltungen für die antisemitischen Ziele von BDS an der Universität und im städtischen Kulturzentrum PFL durchführen, die jedoch nach vernünftigen Protesten abgesagt wurden. Hauptagitator ist ein Lehrer an einer Oldenburger Gesamtschule, der unter dem Pseudonym „Christopher Ben Kushka“ bundesweit als Referent für die antiisraelische BDS-Kampagne auftritt.

Alex Feuerherdt wird in seinem Vortrag die zweifelhaften Hintergründe und Auswirkungen dieser Boykott- und Delegitmationskampagnen analysieren, einen Überblick über ihre Akteure geben und erörtern, welche Rolle und welches Gewicht den NGOs dabei zukommt. Zudem wird er prüfen, welche Ziele die gegen den jüdischen Staat gerichteten „Lawfare“-Bestrebungen haben und welches Verständnis von den Menschenrechten ihnen zugrunde liegt.

Zum Referenten: Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball und schreibt regelmäßig unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und Konkret.