Vortrag von Lena Schröder
am 27.09.2022, um 19:00 Uhr in der Carl von Ossietzky- Universität A010-004
Die Begeisterung für Richard Wagner und sein Werk scheint ungebrochen. In diesem Jahr werden drei komplette Zyklus des „Rings“ im Oldenburgischen Staatstheater aufgeführt. Eine öffentliche Debatte zum Antisemitismus Wagners findet bisher nicht statt. Dies nimmt der Vortrag zum Anlass sich die politische Dimension seiner Kunst und Wagners Antisemitismus genauer anzuschauen. Entgegen einer einfachen Trennung der Werke Wagners von seiner persönlichen Anschauung wird dargestellt, dass insbesondere seine Revolutuionsvorstellung im „Ring“ prominent präsent ist.
Richard war unbestritten Antisemit; aber war er es nur aus persönlichem Hass und psychologischer Abwehr gegen seine Kontrahenten? Es wird gezeigt werden, wie sich sein Revolutionsbegriff aus modernen antisemitischen Denkformen speist und sogar ein Musterbeispiel für diese ist. Nicht nur in persönlicher Korrespondenz oder seinen Schriften sind diese auffindbar, sondern Wagners musikalisches Werk ist ästhetischer Ausdruck dieses Revolutionsbegriffes und damit des Antisemitismus.